Paartherapie hat einen schlechten Ruf – und das nicht ganz ohne Grund

Ein Porträtfoto von Lucas Forstmeyer, einem Coach und Kursleiter. Er trägt eine Brille, einen Bart und hat seine Haare zu einem lockeren Dutt gebunden. Er trägt ein blaues Oberteil und schaut freundlich in die Kamera.
Lucas Forstmeyer

Paartherapie (oder Paarberatung / Paarcoaching) hat in Deutschland einen schweren Stand. Niemand will da freiwillig hin. Und viele, die schon einmal dort waren, erzählen eher ernüchtert:

  1. „Zur Therapie geht man, wenn es nicht mehr anders geht.“
  2. „Da wird nur verhandelt, wer recht hat und wer sich ändern muss.“
  3. „Es gibt keine Übungen, keine Tools – ich muss nicht noch mehr über meine Kindheit reden.“
  4. „Das ist teuer – und bringt am Ende vielleicht nichts.“

All das führt dazu, dass viele Paare sich keine Hilfe holen.Obwohl genau das ihnen oft sehr helfen würde.

Und ja – an vielen dieser Vorurteile ist etwas dran. Deshalb schauen wir heute einmal genauer hin.

1. "Zur Therapie geht man, wenn es nicht mehr anders geht.“

Das stimmt leider. John Gottmans Forschung zeigt: Paare warten im Schnitt sechs Jahre, bevor sie sich Unterstützung holen – nachdem ernsthafte Probleme längst da sind. Sechs Jahre.

In dieser Zeit verfestigen sich nicht nur die Konflikte, sondern auch die Art, wie Partner einander sehen:

  • ein durchgängig negativer Blick auf den anderen („Negative Sentiment Override“)
  • schleichender Vertrauensverlust
  • Rückgang von positiven, freundschaftlichen Interaktionen – und oft auch von Sex

Die Folge: Die Beziehung wird unsicherer, Konflikte eskalieren schneller – und irgendwann fühlt es sich wirklich an, als "ob es nicht mehr geht"

2. „Da wird nur verhandelt, wer Recht hat und wer sich ändern muss.“

Auch das ist nicht ganz falsch. Nicht, weil Therapeuten das wollen – sondern weil die Situation oft schon extrem geladen ist.

Wenn Konflikte über Jahre nicht gelöst wurden, landen Paare in der Therapie mit festgefahrenen Sichtweisen:

  • Kritik wird pauschal und angreifend formuliert
  • In jedem Satz des anderen wird eine versteckte Attacke gehört
  • Unbewusst wartet man darauf, dass endlich jemand sagt:„Du hast recht. Er ist das Problem.“„Genau – sie macht immer alles falsch.“

Das ist eine explosive Mischung.Und sie wird noch schwieriger, wenn dazu kommt:

3. „Es gibt keine Übungen, keine Tools – ich weiß am Ende nicht, was ich tun soll.“

Auch das ist ein häufiger Eindruck – besonders in Deutschland. Paartherapie ist hierzulande oft gesprächs- und erfahrungsorientiert, also eher analytisch und reflektierend als strukturiert oder handlungsorientiert.

Die Grundannahme lautet häufig:„Wenn wir eure Muster tief genug verstehen, können wir sie gemeinsam transformieren.“ Das kann sehr hilfreich sein – aber eben auch vage oder schwer greifbar, gerade wenn Paare sich konkrete Veränderung im Alltag wünschen.

Natürlich gibt es auch in Deutschland exzellent strukturierte Ansätze – aber sie sind noch die Ausnahme, nicht die Regel.

4. „Das ist teuer – und bringt vielleicht nichts.“

Diese Frage stellen sich viele.Und das ist verständlich: Paartherapie wird in der Regel nicht von der Kasse übernommen. Bei Stundensätzen bis zu 250 Euro schauen Paare (zurecht) mehrfach hin:

  • Wie lange dauert das?
  • Was genau lernen wir hier?
  • Was kostet uns das – finanziell und emotional?

Zwar zeigen Studien eine hohe Wirksamkeit von Paartherapie (bis zu 75 % der Paare berichten von Verbesserungen).Und doch gibt es auch viele enttäuschte Paare, die sagen:

„Wir haben Monate investiert, viel Geld – und irgendwie hat sich nichts verändert.“

Was Beziehungsgarten anders macht

Wir bieten keine Therapie. Sondern ein Übungsprogramm für Paare, die neue, gesunde Muster lernen und in ihren Alltag bringen wollen.

  • Ihr lernt, was funktioniert – und wie ihr es konkret in eurer Beziehung umsetzen könnt.
  • Kein endloses Reden über die Kindheit, sondern klare, strukturierte Werkzeuge.
  • Keine vage Prozessbegleitung, sondern alltagsnahe Übungen mit wissenschaftlichem Fundament (z. B. nach John Gottman).

Wir können nicht beeinflussen, wann Paare kommen – aber wir können es ihnen leichter machen, zu starten.Deshalb sind unsere Programme klar aufgebaut, mit konkreten Inhalten und transparenten Erwartungen.

Struktur statt Schwammigkeit – besonders für Männer wichtig

Viele Männer schreckt klassische Paartherapie ab.Wir glauben: Nicht, weil sie „nicht über Gefühle reden wollen“ – sondern weil ihnen oft die Struktur fehlt.

Deshalb ist unser Angebot kein offenes Gesprächsformat, sondern ein systematisches Lernprogramm:

  • mit festen Modulen
  • klaren Tools
  • konkreten Übungen
  • messbarem Fortschritt

Keine Schuld – aber Verantwortung

Es geht bei uns nicht um Schuldzuweisung.Sondern darum, jetzt neue Entscheidungen zu treffen.Und die Gespräche zu führen, die eure Beziehung wieder ausrichten – auf Nähe, Respekt und Verbindung.

Ja, auch bei uns werdet ihr über schwierige Themen sprechen.Aber mit einem anderen Mindset.

Nicht: „Wie lösen wir unsere Probleme?“Sondern: „Wie bauen wir neue Muster, die sich besser anfühlen – für uns beide?“

Was euch erwartet

Unser Ansatz ist klar strukturiert – mehr Trainingsprogramm als Therapie.

In den Gruppenstunden wird nicht nur reflektiert – ihr lernt ganz konkret:

  • einfache Tools für bessere Gespräche
  • kleine Rituale für mehr Verbindung
  • Wege, wie sich beide gehört, gewertschätzt und weniger kritisiert fühlen

Alles basiert auf fundierten Studien – und ist so gestaltet, dass ihr direkt loslegen könnt.

Probiert es aus – ganz ohne Risiko

In der ersten Kurswoche bekommt ihr Einblick in die Inhalte, das Format und den Ablauf. Danach könnt ihr entscheiden, ob es für euch passt – ganz ohne Verpflichtung.

Weil wir glauben: Beziehung soll kein Glücksspiel sein. Sondern ein Ort, den ihr bewusst pflegt. Wie einen Garten.